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Beginn: 19:30 Uhr
Trailer: www.youtube.com/watch?v=LxV5JwDl5p4
Alles fängt damit an, dass ein Mann sich eine Frau erschafft – eine Holzpuppe, die zum Leben erweckt werden soll. Dr. Coppélius heißt der sehnsüchtig einsame Schöpfer, eine Art Magier, ein Hexenmeister im fortgeschrittenen Alter, Typ verrückter Professor, Diagnose: Frankenstein-Komplex. Der junge Franz, der eigentlich mit Swanilda verlobt ist, erkennt die Täuschung nicht und verliebt sich in ebendiese schöne Puppe Coppélia, die tagaus, tagein in vornehmer Passivität im Fenster sitzt. Als Franz in das Haus einbricht, um seiner Angebeteten nah zu sein, wird er von Coppélius erwischt und durch allerlei Zauber(trank)kunst außer Gefecht gesetzt. Was beide nicht wissen: Swanilda ist Franz in ihrer Neugierde zuvorgekommen und hatte sich schon vorher ins Haus geschlichen, Coppélia als Puppe entlarvt und sich schnell versteckt, als Franz auftauchte. Während Coppélius versucht, die Lebensgeister von Franz auf Coppélia zu übertragen, hat Swanilda den Platz der Puppe eingenommen und erwacht nun vorgeblich zum Leben. Der „Zauber“ wird aufgelöst als Franz wieder aus seinem Delirium erwacht und die beiden miteinander fliehen. Coppelius bleibt allein zurück.
Roland Petits Choreographie von Coppélia (1975) stellt sich den gestern wie heute spannenden Fragen um blinde Liebe und die Idealisierung des perfekten Menschen mit Humor und ironischem Augenzwinkern. Das Ballett, das 1870 mit Musik von Léo Delibes und nach E.T.A. Hoffmanns literarischer Vorlage Der Sandmann uraufgeführt wurde, spielt in Petits Version in einer Garnison Ende des 19. Jahrhunderts: Synchronisierte Formationen der Soldaten treffen auf stilisiert affektierte Bewegungen der Frauen – sind wir nicht alle ein bisschen Marionette? Das ursprünglich in Galizien verortete Setting liefert eine bunte musikalische Vorlage für lokale Volkstänze (wie den Czárdás oder die Mazurka), die durch den charakteristischen Stil von Petit in Richtung Broadway gefärbt werden. Aber auch in den klassisch interpretierten Sequenzen werden die Tänzer immer wieder zu Revue-Pin-ups mit Show-Effekt, kokett wackelnden Schultern und schillernden Jazzhands.
Kosten
25 Euro
Teilnehmer 1 (keine Männer und eine Frau )
Max. Teilnehmer 2 (ein freier Platz)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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