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Zitat SZ auszugsweise...
Das Lokal ist mit seinen sechs Bistrotischen im dunklen Holz extrem klein (zwölf Plätze, die Bar nicht eingerechnet). Von außen übersieht man es schnell, innen wähnt man sich fast beim Private Dining. Als wir eintreten, eilt der Patron zur Begrüßung an die Tür. Es gibt nur sechs Gäste an diesem Abend. Trotzdem wird nie ganz klar, wie Schütz dieses Solo hinkriegt: Bestellungen notieren, alles ohne Verzögerung an den Tisch bringen, hier eine Empfehlung aussprechen, dort kurz plaudern, zugewandt und zurückhaltend zugleich, neuen Wein holen, nur um zwischendurch immer wieder an den Herd zu verschwinden, wo er jedes Gericht allein frisch zubereitet.
Mit der Karte hält sich hier keiner lange auf. Käseauswahl und Dessert eingeschlossen, gibt es gerade mal sechs Gerichte (drei Gänge für 45 Euro, vier für 55 Euro, auch à la carte ist möglich). Wir bestellen kurzerhand alles, der Einfachheit und des Überblicks halber. Und auch weil vieles verlockend klingt. Tatsächlich wird jeder Teller die Erwartungen sogar übertreffen.
Da wäre zunächst das selbstgebackene Brot, bei dem Kruste, Krume und Würze genau richtig sind. Nachgerade ein Vergnügen ist die geeiste Tomatensuppe, von feiner Fruchtigkeit, ausgewogen und klar, weil sie durch ein Tuch passiert wurde. Als Einlage gibt es viel Basilikum und - dicht an dicht - reife Kirschtomaten, die, kurz im Ofen geröstet und abgekühlt, mitverantwortlich sind für die perfekte Süße-Säure-Balance dieser Suppe. Auch die andere Vorspeise, üppig geschnittener, fein marinierter Lachs, ist von bester Qualität. Er thront auf einer Gurkenjulienne, Zitrone und Jasmin verleihen ihm würzige Frische, dazu gibt es Sauerrahm und Radieschen.
Tolle Gerichte mit den besten Zutaten
So darf es ewig weitergehen! Der gebratene Steinbutt ist ein Genuss, er hat ebenso Biss wie das duftige mediterrane Gemüse darunter, ein Artischockenrelish mit subtiler Säure und Schärfe, darin krosse Croûtons, Rosmarin, Zitrone, schwarze Oliven, Kapern, getrocknete Tomate, Karotte und Paprika, das meiste Gemüse so fein geschnitten, dass es fast wie ein Gewürz wirkt. Der zweite Hauptgang, Zweierlei vom Rind, besteht aus perfekt gebratenem Roastbeef, auf dem eine weichwürzige Schicht geschmorter Ochsenschwanz ruht. Pulled Beef als Kontrast zum Steak also, was für eine schöne Idee. Dazu tiefdunkle Soße mit zarter Süße, als Beilage knackige Bohnen mit Pfifferlingen.
Die Käseplatte hier ist so interessant wie die (auch preislich) eher gehobene Weinauswahl (vor allem Deutschland und Frankreich), wir aber sind zufrieden mit dem offenen Ausschank (0,1 l zu neun Euro), Muscadet von der Loire (Château Thébaud) zum Butt, Côtes-du-Rhone (Saint Cosme) zum Rind und herrliche Riesling-Spätlese (Karthäuser Hof) zum Käse.
Ein Traum ist dann das Dessert. Erdbeeren, aber was für welche! Mieze Schindler, eine Sorte, die ein sächsischer Züchter im Jahr 1925 nach seiner Frau benannte, hat sehr kurz Saison und ist die Königin der Erdbeeren. Tieffruchtig. Man schmeckt Ananas, Himbeere, Walderdbeere. Dazu bringt Schütz Thymianblüten-Eis mit geriebener Zitronenschale - süß, säuerlich, blumig, die perfekte Begleitung.
Anmeldeschluss Samstag, 28.10.2017 00:00 Uhr
Kosten
jeder seine Konsumation
Teilnehmer 8 (ein Mann und 7 Frauen )
Max. Teilnehmer 8 (ausgebucht)
Max. Begleitpersonen 1
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