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Eine außergewöhnliche Uraufführung: Im Werksviertel kommt es zur weltweit ersten Riesenrad-Oper.
Von Jutta Czeguhn
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Das spektakulärste Riesenrad steht wohl in den Vereinigten Arabischen Emiraten: das "Ain Dubai" schraubt sich 260 Meter in den Wüstenhimmel, hat 48 Kabinen und Platz für 1750 Passagiere. Die Stars unter den zirkelnden Monsterfahrgeschäften heißen "Stern von Nanchang", "Singapore Flyer" oder "The High Roller". Das berühmte "London Eye" (135 Meter) oder das Rad im Wiener Prater (64,75 Meter) muten in diesem Gigantomanie-Contest an wie gemütliche Drehfahrzeuge. Auch das "Umadum" im Münchner Werksviertel, das von allen selbstverständlich den schönsten Namen trägt, kann mit seinen knapp 80 Metern und den 27 Gondeln da kaum mitkreiseln, allerdings will es sich jetzt mit etwas wunderbar Ephemerem profilieren: mit mutmaßlich der weltweit ersten Oper auf einem Riesenrad.
Möglich macht dieses Spektakel das Festival "Out Of The Box", das zu seinem Finale vom 5. bis 7. August das "Umadum" zur Opernbühne macht. Und anders etwa als unlängst beim Flashmob von Sir Simon Rattle und seinem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks oder Rockstar Rea Garvey zu Lockdown-Zeiten, konzertieren die Musikerinnen und Musiker des OrJazztra Vienna nicht vor dem Riesenrad, sondern haben ebenso wie das Gesangstrio Larissa Schwärzler, Lucia Karning und Anna Anderluh in den Gondeln Platz genommen. Das Publikum lauscht dem Ganzen dann unten am Platz. Dort wird ein Stereo-Mix aus allen Gondeln zu hören sein, per Zoom wird auf einer Videoleinwand eine Konferenz-Schalte aus den Kabinen übertragen.
"Umadum", die Riesenradoper, ist die dritte Produktion, die beim Festival Out Of The Box zu erleben ist. In diesem Jahr wollten White-Box-Chefin Martina Taubenberger und ihr Team die Körperlichkeit des Musizierens und des Musikhörens in den Fokus nehmen. Unter dem Motto "Der Körper ist der kürzeste Abstand" ging es in bewusster Reaktion auf die zurückliegenden Phasen der Berührungslosigkeit und Distanz "um Sinneswahrnehmungen, um Berührung. Um unsere Beziehung zu den Räumen, die uns umgeben und die uns definieren". Ein Festivalort war etwa das noch ungenutzte Unterdeck einer Hoteltiefgarage, wo ein Gebärdensprachen-Ballett faszinieren konnte, oder das Werk7 Theater. Dort löste sich in einer dreidimensionalen Klang-Raum-Installation Komponist und Pianist Ralf Schmid mithilfe von Sensor-Handschuhen von seinem Instrument. Fern vom herkömmlichen Orchestergraben und der körperlichen Nähe zueinander beraubt, musizieren bei "Umadum" nun also das OrJazztra Vienna und die Sängerinnen in den Kapseln. Den Kompositionsauftrag für dieses Oper-Auf-und-Ab erhielt der Wiener Christian Muthspiel. Die Akteure sollten schwindelfrei sein, das Publikum kann unten entspannt genießen.
Kosten
keine
Teilnehmer Keine Teilnehmer
Max. Teilnehmer Keine Teilnehmerbegrenzung
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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