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Dr. Klaus Wagner vom Verein für Haidhausen e.V. und Mitvater der Ausstellung wird eine Sonntags-Extraführung halten, bei der ich gerne Interessierte mitbringen darf.
Mit Säkularisierung und Auflösung vieler weltlicher Sozialgemeinschaften Anfang 19. Jhdt. sind viele Menschen ins soziale Nichts gefallen. Besonders kirchlich wurde versucht, dem entgegen zu wirken (Raiffeisen, Kolping, der Haidhauser Gemeindeschreiber und spätere Münchner Magistratsrat Max Weber, Maria-Ward-Schwestern…). Die gesetzlichen Vorstöße von König Ludwig I. hierzu sind ins Leere gelaufen. Königin Therese war im Kleinen erfolgreicher (Kinderbetreuungsanstalten, Suppenanstalten...)
Es bildeten sich gleichzeitig Strukturen, die soziales Elend als Chance für eigene Vorteile förderten. "Industrielle Reservearmee" - die Einen profitierten finanziell, die Andern profitierten politisch davon, vereint im Streit. Hilflos standen die Konstruktiven, Aufbauenden dazwischen. Leidend waren die kleinen Leute.
Verschärft hat sich diese Konfrontation Ende des Jahrhunderts mit Kulturkampf und dem neuen Gesetzsystem. Sozialisten brauchen Verelendung für ihre Ziele, Sozialdemokraten, meist gewandelte Sozialisten, wollten soziales Leid beseitigen. Sie wurden verspottet als „reformistisch“, als „Kathedersozialisten“, weil sie „weltfremd“ lehrten, "weibisches Mitleid" zeigten und nicht in den Straßen marschierten und sie wurden als "Königlich bayerische Sozialdemokraten" angegriffen und verhöhnt, weil sie mit Unterstützung vom Königshaus dringendste Reformen umsetzen wollten, der Landtag aber war in Summe besatzungsfreundlich und reformunfähig.
So standen schließlich liberale Demokraten jeglicher Couleur mit Königen/Prinzregent autoritären, militaristischen Destruktivisten und Profiteuren gegenüber. 1918 ist das explodiert mit dem Sieg der Faschisten jeglicher Couleur. Die verzweifelten Versuche, im Chaos am Kriegsende endlich nötige Gesetze durchbringen zu können und den langen Reformstau abzubauen, wurden zerschlagen.
Ich kenne diese Ausstellung nicht und lasse mich auch überraschen. Sicher ist, dass die Freunde Haidhausens und die MVHS eine Seite dieser Zeit zeigen, die in der öffentlichen Wahrnehmung meist untergeht.
Siehe:
http://www.freunde-haidhausens.de
https://www.mvhs.de/programm/werkgalerie-einstein-28.18439/J110890#
Offizieller Text:
Als sich während des 1. Weltkriegs Hunger, Not und Kriegsmüdigkeit in Bayern breit machten, brachten die SPD-Abgeordneten Erhard Auer (1874 - 1945) und Max Süßheim (1876 - 1933) in den Jahren 1917 und 1918 entgegen der Burgfriedenspolitik ihrer Partei die heute weitgehend unbekannten Anträge zur Einführung einer parlamentarischen Monarchie in den Landtag ein. Die Ausstellung der Freunde Haidhausens - Verein für Haidhausen e.V. zeigt das spannende politische Ringen der Parlamentarier gegen den anfänglichen Widerstand des Königs, der Reichsrätekammer und der stärksten Partei in der Abgeordnetenkammer, dem Zentrum, schließlich aber auch den "Wettlauf" von Auer und Süßheim gegen Kurt Eisner und seine Revolution.
Kosten
Keine Kosten
Teilnehmer 3 (keine Männer und 3 Frauen )
Max. Teilnehmer Keine Teilnehmerbegrenzung
Max. Begleitpersonen 5
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