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Gähnende Langeweile herrscht im Haus des bulgarischen Oberst Popoff. Der Hausherr und sein künftiger Schwiegersohn, Major Alexius, sind schon seit Monaten im Krieg gegen die Serben, und Töchterchen Nadina sehnt voll vaterländischer Begierde die siegreiche Rückkehr ihrer zwei Kriegshelden herbei. Da plötzlich flüchtet sich aus heiterem Himmel der schweizer Geschäftsmann Bumerli in ihr Bett, der eine ganz andere Vorstellung von Heldentum mitbringt. Weil beide gleich mehr als bloß die Vorliebe für Schokolade verbindet und Bumerli obendrein noch eine serbische Uniform trägt, versteckt Nadina den Eindringling für eine Nacht vor der heranrückenden heimischen Armee unter ihrer Bettdecke. Als wenig später und mit großem Tamtam Popoff und Alexius siegestaumelnd heimkehren, hat Nadinas Traumvorstellung vom »tapferen Soldaten« schon den einen oder anderen Riss abbekommen. Wird es dem abermals auftauchenden Bumerli, der sich längst in Nadina verliebt hat, gelingen, das überkommene Heldenbild der Soldatentochter gänzlich zu seinen Gunsten ins Wanken zu bringen?
Zur Entstehung
Nur allzu gerne wollte der Operetten-Komponist Oscar Straus, der stets das Humoristische und Parodistische liebte, nach Erfolgsstücken wie »Die lustigen Nibelungen« (1904) und »Ein Walzertraum« (1907) Bernard Shaws satirisches Schauspiel »Helden« (»Arms and the Man«) in eine neue Operette verwandeln. In der 1894 uraufgeführten militärischen Heldenposse macht sich der berühmte britische Autor gnadenlos über die Glorifizierung des hohlen Heldenpathos lustig. Doch Shaw scheute zunächst die Freigabe der Bearbeitungsrechte, erlaubte dann aber die Operettenadaption unter der Bedingung, dass sie als freie Parodie seines Schauspiels erscheine und weder Rollennamen noch Textzeilen im originalen Wortlaut übernehme. Die Uraufführung von »Der tapfere Soldat« 1908 im militärfanatischen kaiserlichen Wien, nur wenige Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, war trotz der intelligenten Handlung, gepaart mit wunderbaren Melodien, kein überragender Erfolg und wurde besonders von offizieller Stelle als Provokation wahrgenommen. Ganz anders war der Zuspruch kurz darauf in London und am New Yorker Broadway, wo das Stück unter dem Titel »The Chocolate Soldier« zu einem jahrzehntelang gespielten Renner wurde und die Entwicklung des amerikanischen Musicals wesentlich beeinflusste. Auf deutschen Bühnen ist das Stück bis heute selten anzutreffen, am Staatstheater am Gärtnerplatz erlebte es lediglich zwei Premieren 1909 und 1961. Höchste Zeit für eine längst überfällige Neuentdeckung, für die Regie-Koryphäe Peter Konwitschny gewonnen werden konnte.
Anmeldeschluss Samstag, 07.07.2018 13:00 Uhr
Kosten
1 Freikarte und je nach Sitzplatz
Teilnehmer 1 (keine Männer und eine Frau )
Max. Teilnehmer 3 (2 freie Plätze)
Max. Begleitpersonen 1
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