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Der Regisseur (Paolo Virzi) beschäftigt sich in diesem Film mit Ella und John , die schon viele Dekaden verheiratet sind.
Um ein letztes Mal ein richtiges Abenteuer zu erleben, beschließen die beiden Rentner aus Massachusetts, sich zu zweit in ihrem Wohnwagen, einem Oldtimer-Winnebago, auf eine Reise von Boston an der US-Ostküste entlang hinab bis nach Florida zu begeben.
Berliner Zeitung:
Virzis Humor ist souverän, voller Liebe zu seinen Figuren. Nicht anders als in seinem italienischen Roadmovie „Die Überglücklichen“, der zwei aus der Psychiatrie entflohene Frauen begleitet, lässt er den Charakteren ihre Geheimnisse. Weil das so ist, muss Virzì auch keine Europäer aus diesem Ehepaar machen – aber er erzählt mit ihnen und durch ihr Leben von einem anderen Amerika. Dem der Siebziger Jahre, in dem gerade Jugendliche aus der Mittelschicht ausbrachen aus den vorgebahnten Wegen, dem Zwang zur Geldvermehrung und dem doppelgesichtigen Puritanismus.
Ella und John waren offenbar Hippies light, die dann doch ein bürgerliches Leben führten, Vorstadthaus, genug Erspartes. Der Soundtrack trägt da vielleicht ein wenig zu dick auf: „Freedom’s just another word for nothin’ left to lose.“ (Freiheit ist ein anderes Wort für Nichts-mehr-zu-verlieren-Haben) Das hören die Alten gern auf ihren Fahrten vorbei an Senioren-Residenzen, Themenparks, über endlose Highways hinweg. Die Kamera von Luca Bigazzi schafft große, leuchtende Panoramen, ohne die Künstlichkeit der Paradiese auszublenden. Überall ist Landschaft, nirgends Natur.
Ein Film zwischen Trauer und Trost
Während des Drehs im Sommer 2016 war der Präsidentschaftswahlkampf in vollem Gang. Einmal gerät John in einen der „Make-America-Great-Again“-Sprechchöre hinein und läuft mit wie einst Charlie Chaplin als Tramp in einem Arbeiter-Demonstrationszug. „Du hast doch sonst immer die Demokraten gewählt“, sagt Ella und lotst ihren Mann aus der Menge. Virzì flicht seine Abneigung gegen diejenigen, die das Land nun regieren, äußerst dezent ein. Er war ein wohlerzogener Gast.
Die Reise von Ella und John ist auch eine Reise durch ihr Leben. Wie alle Menschen, deren Vergangenheit einen weit größeren Raum einnimmt als ihre Zukunft, betrachten sie alte Bilder, in diesem Fall Dia-Aufnahmen. Die Schatten und Lichter, die sie auf ein Leintuch werfen, wühlen noch einmal Gefühle auf – retrospektive Eifersucht, tiefe Verletzungen, die Versäumnisse an ihren Kindern. Ein sanfter und zugleich übermütiger Film, der in der Schwebe bleibt zwischen Trauer und Trost.
– Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29428050 ©2018
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